Donnerstag, 19. April 2007
Serienwahn
mystic, 20:34h
Ich gebe es zu, ich bin dem Serienwahn verfallen. Und das nicht zum ersten Mal. Eigentlich könnte ich mich als Serienjunkie bezeichnen, denn solange es Fernsehen in meinem Leben gibt, gab's auch imemr wieder eine Lieblingsserie. Die wechelste natürlich immer wieder, sei es durch persönliche Weiterentwicklung (oblwohl Nils Holgersson auch heute noch seinen Charme hat ;-)) oder schlicht und ergreifend durch das Ende der letzten Staffel (das Ende von Friends kann ich heute immer noch nicht wirklich verkraften....). Ein paar Peinlichkeiten, die ich heutzutage niemals zugeben würde jemals gesehen zu haben waren natürlich auch dabei. Aber wie gesagt, die hab ich ja nicht angeschaut.
Was war eigentlich die erste jemals produzierte Serie? Weiß das jemand? Oder wer überhaupt auf die Idee gekommen ist eine Serie zu drehen? Gut, es waren mit Sicherheit die Amis, aber interessieren würde es mich wirklich. Apropos Amis: Meine Lieblingsserien sind natürlich zum größten Teil von diesem Völkchen produziert worden. Ganz vorn die Krankenhaus-Serien, Grey's Anatomy, Dr. House, Scrubs, Emergency Room (die lassen sich im Originalton übrigens auch hervorragend verfolgen, da das Mediziner-Latein auf englisch meist genauso bedeutungsschwanger ist wie auf deutsch - es klingt einfach immer etwas gefährlich ;-)), gefolgt von den "Frauen"-Serien Sex and the City, Desparate Houswifes, O.C. California, Ally McBeal, (wobei das ja schon in die Anwaltsserien-Spalte fällt, aber da es dort wenig mehr anzutreffen gibt - außer vielleicht Boston Legal, zu der ich aber wenig bis nichts sagen kann - landet sie halt doch hier) und die einfach irgendwie coolen Serien, die von den Sendern leider viel zu selten wiederholt werden und/oder zu unmöglichen Zeiten ausgestrahlt werden: Ausgerechnet Alaska (Northern Exposure), Zurück in die Vergangenheit (Quantum Leap), Wunderbare Jahre (the wonder years), Willkommen im Leben (My so-called life....mannmannmann, da mußte ich jetzt richtiggehend im Internet wühlen, da ich den Titel der Serie schon nicht mehr richtig wußte, so lange ist es her, daß sie mal ausgestrahlt wurde...). Richtig genießen kann man seinen Serienwahn seit es sie auf DVD, im besten Fall (wie bei Friends) in der Super-Mega-Ultimativen-Serien-BOX! gibt.
Ohne lästige Werbung!
Ohne sich mit einem geheulten "so kann das doch nicht enden?!" eine Woche lang gedulden zu müssen (oder gar bis zur nächsten Staffel - oh, nein!)
Ohne die unpassenden deutschen Synchronstimmen.
Und schließlich ohne eine einzige Folge verpaßt zu haben.
So kann man dem Serienwahn ungehindert und aus vollem Herzen verfallen! :-)
Taschentücher nicht vergessen!
Okay, okay, dem Anspruch an Internationalität halber möchte ich noch ein paar kurze Worte über die deutschen Serien verlieren, und warum sie in meinem Kurs nicht hoch stehen. Nun, die meisten sind einfach schlecht. Schlecht abgekupftert noch dazu.
Ich finde es immer wieder erbärmlich, wenn die deutschen Sender in Eigenproduktion versuchen ein amerikanisches Vorbild auf deutsch zu reproduzieren, anstatt einfach das Geld für die Originalserie auszugeben. Ich entsinne mich da dunkel an einen Al Bundy-Verschnitt, der schon in der Vorschau gruslig aussah, in den letzten paar Tagen gab es einen Trailer zu einer neuen deutschen Serie, der mich verdächtig an Monk erinnert hat. Deutsche Comedy-Serien können nicht funktionieren, weil der deutsche Humor meist nicht vorhanden ist. Außerdem wirken überzeichnete Charaktäre einfach nur unwirklich. Bei den Amis sind wir sowas einfach gewöhnt, denen trauen wir solche Spinner in der Nachbarschaft zu, aber es in einer deutschen Stadt anzusiedeln - das nimmt einem doch keiner ab.
Das einzige, was sich über die Zeiten doch (aus mir unerfindlichen Gründen) gehalten hat, sind die Soaps. Aber die finde ich in allen Sprachen und Ländern der Welt gleich furchtbar. Diese gestelzten Dialoge, diese Unfähigkeit ein Gefühl ehrlich darzustellen, diese lächerlichen Windungen und Verstrickungen in der nach kurzer Zeit eh ziellosen Geschichte...all das kann bei mir keinerlei Verlangen erwecken zu wissen wie es weitergeht. Aber gut, offensichtlich gibt es auch diese Serien-Junkies.
Zum Schluß dann doch noch ein kleiner Lichtblick in der deutschen Serien-Wüste: Türkisch für Anfänger schafft es tatsächlich einen eigenen Weg zu gehen und die Überspitzung (die Psycho-Verdrehtheit der Mutter und die Einfältigkeit von Cem) ist zwar nervig, aber durch den Witz der anderen Figuren noch erträglich. Außerdem, wenn auch nicht eine Serie im eigentlichen Sinn: der gute alte Tatort. Und zwar der mit Jan Josef Liefers als schnoddrigen Gerichts-Pathologen.
Die deutschen Drehbuchschreiber sollten endlich mal den Witz der deutschen Sprache nutzen, den trockenen Humor (ja, den haben nicht nur die Engländer), die Dialekte, die einen ganz eigenen Charme haben und versuchen daraus neue, witzige Charaktäre zu gestalten, aber ohne dabei in die Falle des abgestempelten Typus zu verfallen. Sooo, das wird der Trottel der Serie, das die fiese Intrigantin, das das verhinderte Liebespaar (nun gut, die dürfen dabei sein), das die überdrehte, hyperaktiv-euphorische-durchgeknallte Freundin/Mutter/Nachbarin und das der Computer-Geek, der überhaupt keine Gefühle ausdrücken kann und stattdessen wie aus einem Lehrbuch pausenlos Statistiken und Erklärungen runterrattert. Ich weiß ja nicht wie's euch geht, aber ich kenne in meinem Leben keinen dieser Typen.
Was war eigentlich die erste jemals produzierte Serie? Weiß das jemand? Oder wer überhaupt auf die Idee gekommen ist eine Serie zu drehen? Gut, es waren mit Sicherheit die Amis, aber interessieren würde es mich wirklich. Apropos Amis: Meine Lieblingsserien sind natürlich zum größten Teil von diesem Völkchen produziert worden. Ganz vorn die Krankenhaus-Serien, Grey's Anatomy, Dr. House, Scrubs, Emergency Room (die lassen sich im Originalton übrigens auch hervorragend verfolgen, da das Mediziner-Latein auf englisch meist genauso bedeutungsschwanger ist wie auf deutsch - es klingt einfach immer etwas gefährlich ;-)), gefolgt von den "Frauen"-Serien Sex and the City, Desparate Houswifes, O.C. California, Ally McBeal, (wobei das ja schon in die Anwaltsserien-Spalte fällt, aber da es dort wenig mehr anzutreffen gibt - außer vielleicht Boston Legal, zu der ich aber wenig bis nichts sagen kann - landet sie halt doch hier) und die einfach irgendwie coolen Serien, die von den Sendern leider viel zu selten wiederholt werden und/oder zu unmöglichen Zeiten ausgestrahlt werden: Ausgerechnet Alaska (Northern Exposure), Zurück in die Vergangenheit (Quantum Leap), Wunderbare Jahre (the wonder years), Willkommen im Leben (My so-called life....mannmannmann, da mußte ich jetzt richtiggehend im Internet wühlen, da ich den Titel der Serie schon nicht mehr richtig wußte, so lange ist es her, daß sie mal ausgestrahlt wurde...). Richtig genießen kann man seinen Serienwahn seit es sie auf DVD, im besten Fall (wie bei Friends) in der Super-Mega-Ultimativen-Serien-BOX! gibt.
Ohne lästige Werbung!
Ohne sich mit einem geheulten "so kann das doch nicht enden?!" eine Woche lang gedulden zu müssen (oder gar bis zur nächsten Staffel - oh, nein!)
Ohne die unpassenden deutschen Synchronstimmen.
Und schließlich ohne eine einzige Folge verpaßt zu haben.
So kann man dem Serienwahn ungehindert und aus vollem Herzen verfallen! :-)
Taschentücher nicht vergessen!
Okay, okay, dem Anspruch an Internationalität halber möchte ich noch ein paar kurze Worte über die deutschen Serien verlieren, und warum sie in meinem Kurs nicht hoch stehen. Nun, die meisten sind einfach schlecht. Schlecht abgekupftert noch dazu.
Ich finde es immer wieder erbärmlich, wenn die deutschen Sender in Eigenproduktion versuchen ein amerikanisches Vorbild auf deutsch zu reproduzieren, anstatt einfach das Geld für die Originalserie auszugeben. Ich entsinne mich da dunkel an einen Al Bundy-Verschnitt, der schon in der Vorschau gruslig aussah, in den letzten paar Tagen gab es einen Trailer zu einer neuen deutschen Serie, der mich verdächtig an Monk erinnert hat. Deutsche Comedy-Serien können nicht funktionieren, weil der deutsche Humor meist nicht vorhanden ist. Außerdem wirken überzeichnete Charaktäre einfach nur unwirklich. Bei den Amis sind wir sowas einfach gewöhnt, denen trauen wir solche Spinner in der Nachbarschaft zu, aber es in einer deutschen Stadt anzusiedeln - das nimmt einem doch keiner ab.
Das einzige, was sich über die Zeiten doch (aus mir unerfindlichen Gründen) gehalten hat, sind die Soaps. Aber die finde ich in allen Sprachen und Ländern der Welt gleich furchtbar. Diese gestelzten Dialoge, diese Unfähigkeit ein Gefühl ehrlich darzustellen, diese lächerlichen Windungen und Verstrickungen in der nach kurzer Zeit eh ziellosen Geschichte...all das kann bei mir keinerlei Verlangen erwecken zu wissen wie es weitergeht. Aber gut, offensichtlich gibt es auch diese Serien-Junkies.
Zum Schluß dann doch noch ein kleiner Lichtblick in der deutschen Serien-Wüste: Türkisch für Anfänger schafft es tatsächlich einen eigenen Weg zu gehen und die Überspitzung (die Psycho-Verdrehtheit der Mutter und die Einfältigkeit von Cem) ist zwar nervig, aber durch den Witz der anderen Figuren noch erträglich. Außerdem, wenn auch nicht eine Serie im eigentlichen Sinn: der gute alte Tatort. Und zwar der mit Jan Josef Liefers als schnoddrigen Gerichts-Pathologen.
Die deutschen Drehbuchschreiber sollten endlich mal den Witz der deutschen Sprache nutzen, den trockenen Humor (ja, den haben nicht nur die Engländer), die Dialekte, die einen ganz eigenen Charme haben und versuchen daraus neue, witzige Charaktäre zu gestalten, aber ohne dabei in die Falle des abgestempelten Typus zu verfallen. Sooo, das wird der Trottel der Serie, das die fiese Intrigantin, das das verhinderte Liebespaar (nun gut, die dürfen dabei sein), das die überdrehte, hyperaktiv-euphorische-durchgeknallte Freundin/Mutter/Nachbarin und das der Computer-Geek, der überhaupt keine Gefühle ausdrücken kann und stattdessen wie aus einem Lehrbuch pausenlos Statistiken und Erklärungen runterrattert. Ich weiß ja nicht wie's euch geht, aber ich kenne in meinem Leben keinen dieser Typen.
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